Die Zugfahrt nach Hakodate hat insgesamt 6 Stunden gedauert. Zunächst sind wir mit einem „Bummelzug“ bis kurz vor Sapporo gefahren, anschließend mit einem Schnellzug nach Hakodate. Allein schon an den Zügen wurde deutlich, dass wir wieder mehr in Richtung „Zivilisation“ unterwegs sind.
Man merkt auch an den Temperaturen, dass wir jetzt schon deutlich weiter im Süden sind.

Wir haben hier in Hakodate ein einfacheres Hostel gebucht, auch weil es das Günstigste war… Die Hotels lagen im Schnitt zumeist bei 70 Euro die Nacht, was uns zu viel war.
Der Besitzer des Hostels hat uns erzählt, dass das Haus ein über 100 Jahre altes Ninja-Haus ist. Die Zimmer sind recht klein, aber für uns reicht es. Nur für Andi könnte es im Bett längenmäßig etwas knapp werden 😊
Am Abend sind wir noch auf Tour gegangen und haben uns „mal wieder“ einen Ramen zum Abendessen gegönnt.

Am nächsten Tag haben wir einen großen Stadtspaziergang, vorbei an allen Hotspots von Hakodate gemacht.
Zunächst sind wir nach Goryokaku gelaufen, einer sternförmigen Festung, von denen es auf der ganzen Welt einige gibt. Unser „Hostel-Vater“ meinte zwar es sei seeehr weit und wir sollen den Bus nehmen. Aber wir haben die 1,5 Km schaffen wir auch gut zu Fuß. Mittlerweile haben wir uns „eingelaufen“.
Man merkt, dass wir jetzt wieder in einem touristisch stärker frequentierten Gebiet sind: Es gibt auch den ein oder anderen „nicht-asiatischen Touristen“ 😉 Im Park um die Festung blühten auch noch ein paar Kirschblüten und alles war sehr schön angelegt.
In der Mitte der Festung steht das „Former Magistrate Office“, also sozusagen die heutige Verwaltungsbehörde. Hier hatten nur die wichtigsten und einflussreichsten Menschen Zutritt. Es ist komplett aus Holz und wurde hier komplett wiederaufgebaut. Es stand ursprünglich auf der anderen Seite der Stadt. Sehr beeindruckend, vor allem die Konstruktion und die Feinarbeiten. Auf den nebenan gebauten Tower haben wir verzichtet und hoffen die Festung auch vom Mount Hakodate aus gut sehen zu können.

Anschließend haben wir uns auf den Weg gemacht zum Mount Hakodate. Von hier soll man vor allem nachts eine fantastische Sicht auf Hakodate haben. Auf dem Weg dorthin sind wir an den alten Lagerhallen vorbeigekommen, die heute als Shopping-Center genutzt werden. Auf einer kleinen Halbinsel im Hafen haben wir dann in schönstem Sonnenschein eine Pause eingelegt. Hier in Hakodate sind es schon 15°, was für uns ein echter Quantensprung ist 😉
Hier ist dann plötzlich eine Gruppe Schüler in rein und Glied herummarschiert (im wahrsten Sinne des Wortes). Nach einigen Trockenübungen haben sie dann Instrumente zur Hand genommen. So hatten wir auch noch etwas musikalische Untermalung. Alles war aber sehr akribisch und genau, bei jedem kleinsten Fehler wurde abgebrochen. Es waren auch ein Haufen Lehrer dabei, die das Ganze kontrolliert haben. Wäre bei uns in dieser Form gar nicht vorstellbar… Kein Schüler kam auch nur annähernd auf die Idee aus der Reihe zu tanzen oder Quatsch zu machen.
Gegen späten Nachmittag sind wir dann los in Richtung Mount Hakodate. Vorbei an diverse westlich gebauten Gebäuden. Hakodate ist eine der ersten Hafenstädte, die für den westlichen Handel geöffnet wurden und ist entsprechend früh beeinflusst wurden.
Es gibt eine Seilbahn auf den Berg für schlappe 10 Euro pro Person. Wir haben entschieden das Geld zu sparen und die 1,4 Km zum „Gipfel“ zu Fuß zurück zu legen. Angegebene Zeit hierfür waren Minuten, also perfekt für den Sonnenuntergang. Wir waren dann letztlich in 30 Minuten oben… 😊 Das ist uns nun schon einige Male passiert, dass die Zeitangaben nicht zu unserem Tempo passen. Vielleich tliegt es daran, dass die Japaner aufgrund ihrer oftmals kleineren Größe mehr Schritte machen und entsprechend länger brauchen…
Auf der Aussichtsplattform war dann die Hölle los! Und die Gondel der Seilbahn war mehrfach brechend voll. Zum Glück sind wir zu Fuß gelaufen. Aber der Blick über Hakodate war auch in der Tat beeindruckend. Es war nur schwierig einen guten Fotoplatz zu erwischen… Aber wir waren perfekt zum Sonnenuntergang oben und haben es nach einigem Warten auch geschafft ein Foto bei Nacht zu machen.

Anschließend haben wir den Rückweg zum Hostel angetreten mit kurzem Stopp für ein Abendessen.
Am Ende des Tages standen 36.000 Schritte auf der Uhr!

Morgen soll es dann noch auf den „Morning Market“ gehen, bevor wir Hokkaido verlassen und uns in Richtung Tokyo aufmachen. Hier gibt es diverse frischen Fisch zu kaufen und auch direkt zu essen. Stände über Stände, das kommt auf den Bildern leider gar nicht so raus… Danach werden wir dann auch unsere erste Fahrt mit einem Shikansen (Hochgeschwindigkeitszug) machen und hoffentlich gut in der Millionen-Metropole Tokyo ankommen.